Hypnose wird nicht von allen Zahnärzten durchgeführt. Nur sehr wenige befassen sich intensiv mit dem Thema.Es sollte angemerkt werden, daß nicht alle Zahnärzte in diesem Bereich einer Meinung sind. Ähnlich wie bei der Amalgamdiskussion gehen die Vorstellungen stark auseinander, ob diese Behandlungsmethode richtig sei und ob sie zum Erfolg führt.So sollte jeder Patient für sich selber entscheiden, inwieweit er das Risiko eingehen möchte, sich einer Hypnosebehandlung zu unterziehen.Wenn man es denn möchte, so sollte man sich in jedem Fall in die Hände eines erfahrenen Hypnotiseurs begeben. Der folgende Text spiegelt also nicht die Meinung aller Zahnärzte wieder und soll nur als Anregung verstanden werden!
Erinnern sie sich an eine Tätigkeit, die Sie mit größter Konzentration durchgeführt haben, bei der Sie Zeit und Umgebung, einfach alles vergaßen? Das kann Ihnen im Beruf passiert sein, bei einer langen Autofahrt, beim Joggen, in einem Konzert oder bei einer spannenden Lektüre. Anschließend waren Sie überrascht, wie schnell die Zeit vergangen war, denn Sie hatten etwas "wie in Trance" erlebt!Sicher erinnern Sie sich auch an Momente, in denen jemand mit einem "starren Blick" durch Sie hindurch schaute: Dieser "Tunnelblick" signalisiert nicht nur einen tranceähnlichen Zustand, er ist auch für den Menschen eine biologisch notwendige Ruhepause. Das Kennzeichen einer Hypnose ist die Trance, also ein veränderter Bewusstseinszustand und durchaus das, was man ein "Alltagsphänomen" nennt. Es ermöglicht Wahrnehmungen, die sich grundsätzlich von denen in einer bewussten, normalen Verfassung erlebten unterscheidet.
Die Tiefe und Dauer einer Trance kann vom Hypnotiseur bestimmt werden. Für die Entwicklung und Vertiefung gibt es beim Patienten charakteristische Anzeichen: Der Puls verlangsamt sich, die Atemfrequenz wird ruhiger, der Blutdruck ist gesenkt, die Bewegungen werden sparsamer., die Stimmqualität verändert sich und die Muskeln sind entspannt. Dadurch werden Ängste und Verkrampfungen vermieden. Der Zugang zum Behandlungsgebiet wird erleichtert und Ihr Zahnarzt kann präzise, zügig und konzentriert arbeiten.
Aufgaben und Möglichkeiten |
Der Trancezustand bzw. die Hypnose wird sowohl in der Allgemeinmedizin als auch gezielt in der Chirurgie sowie bei zahnmedizinischen Behandlungen angewandt. | Durch Hypno-Verfahren können besonders ängstliche oder angespannte Patienten behandelt werden, die vor oder während einer zahnärztlichen Behandlung überdurchschnittlich sensibel reagieren.
| | Die Hypno-Therapie eignet sich vor allem für Patienten, die unter starkem Würgereiz leiden und
| | als begleitende Maßnahme bei schmerzhaften Kiefergelenkbeschwerden und Verspannungen der Kaumuskulatur.
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Die meisten Menschen sind hypnotisierbar. Besonders hilfreich sind dabei Intelligenz, Konzentrationsfähigkeit und eine bildhafte Fantasie. Ausnahmen sind in jedem Fall aber psychisch Kranke sowie Alkohol- und Drogenabhängige.
Hypnose-Therapie für besondere Fälle |
Eigentlich sind heute Unbehagen oder Angst vor dem Zahnarzt-Besuch unnötig, denn die moderne Zahnheilkunde bietet Behandlungsmethoden und -materialien, mit deren Hilfe nahezu jede zahnärztliche Therapie schmerzfrei oder -arm verlaufen kann. Trotzdem gibt es kleine und erwachsene Patienten, die nichts mehr fürchten, als den Weg in die Zahnarztpraxis. Für diese Patienten bedeutet die Hypnose-Therapie eine willkommene Hilfe.
Die Aufgabe eines zahnärztlichen Hypnose-Therapeuten besteht darin, für seine Patienten eine unbelastete Situation und damit auch eine entspannte Behandlung zu ermöglichen. Im Trancezustand "schaltet" der rationelle Teil des Gehirns ab, der Patient "denkt" in Bildern. Er ist zwar ansprechbar, aber er erlebt die notwendigen zahnärztlichen Maßnahmen nicht nur angenehm entspannt, sondern fast immer schmerzfrei.
Für die Hypnose wurden bestimmte Techniken entwickelt, die Ihr hypnotherapeutisch arbeitender Zahnart "Induktionsverfahren", d.h. Einleitungsverfahren nennt. Dazu gehört zunächst die Einfühlungsphase, in der sich Ihr Behandler auf Ihre individuellen Verhaltensweisen wie Atemrhythmus oder die von Ihnen als entspannend erlebten Situation einstellt. In der Führungsphase leitet er Sie therapeutisch zielgerichtet in den gewünschten Trancezustand. Grundsätzlich beruhen alle Tranceeinleitungen darauf, die Aufmerksamkeit des Patienten auf einen bestimmten Gegenstand (z.B. Lichtquelle) zu fixieren (Fixationsmethode) oder Ihre Konzentration zum Beispiel auf eine Hand zu lenken, um bewusste Vorgänge auszuschalten (Konfusionsmethode).
Vorurteile gegenüber der Hypnose |
Falsch
Trotz zunehmender Information auch der öffentlichen Medien gibt es immer noch Vorurteile zum Thema Hypnose: "Der hypnotische Zustand ist eine Art Tiefschlaf, in dem man nichts wahrnimmt", oder "in Trance ist jeder Mensch willenlos", sind nur zwei falsche Beispiele. Vergessen Sie solche Vorurteile.
Richtig ist,
dass der Patient in keiner Weise "willenlos" wird. Er ist mit seinen innerlichen persönlichen Interessen beschäftigt und wird nur Dinge äußern, die er auch wirklich preisgeben möchte.
Richtig ist,
dass die Hypnose-Therapie seit Jahrzehnten in den USA, Kanada und Schweden eingesetzt wird. In Deutschland ist die Hinwendung zur Hypnose-Therapie seit etwa zehn Jahren zu beobachten.
Richtig ist,
dass eine Hypnose-Therapie von Zahnärzten nur nach einer qualifizierten theoretischen praktischen Zusatzausbildung verantwortungsvoll angewandt werden kann.
Richtig ist,
dass die Hypnose-Therapie im Rahmen eines zahnärztlichen Eingriffs bei besonders ängstlichen und sensiblen Patienten unter gesundheitlichen Aspekten befürwortet werden kann.
Die Hypnose-Therapie wird nicht von den Krankenkassen bezahlt. Sie gehört zu den Wahlleistungen und wird privat bezahlt.
Falls Sie neugierig geworden sind und mehr über das spannende Thema Hypnose erfahren möchten, wird folgende Literatur empfohlen:
Hypnose, wie sie wirkt und wem sie hilft. B. und W. Bongartz, rororo Taschenbuch,
ISBN 3-499-19133-4.
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